Schloss Landshut

Besuch der Wildstation Landshut

01.03.2025

Eine wegen der Bise dick eingemummelte Schar wartet vor der Wildstation Landshut in Utzenstorf. Schon taucht unsere Führerin, ebenfalls dick eingepackt, auf. Im Hof der Wildstation wird uns der Ablauf des Besuchs erklärt. Acht Wildtierpfleger, zwei Tierärzte und knapp 60 Freiwillige betreuen die verletzten, kranken oder unterernährten Wildtiere, die von Privaten, der Polizei oder der Wildhut abgegeben werden. Aufgenommen werden nur geschützte Tiere, also Tiere, die nicht gejagt werden.
Pro Jahr werden rund 3000 Tiere, davon die Hälfte Vögel, aber auch Iltisse, Hermeline, Fledermäuse und einmal sogar eine echte Wildkatze gepflegt. Das Behandlungsziel ist immer, dass die Tiere wieder ausgewildert werden können.

Igel im Behandlungsraum
Dann geht es in den Behandlungsraum, der wohl vielen Teilnehmenden von Tierarztbesuchen mit einem Haustier bekannt ist. Hier gibt es Informationen zum Igel. Damit er den Winter übersteht, soll er mindestens 500 Gramm wiegen. Gefüttert werden unterernährte Tiere mit Katzenfutter und laktosefreier Milch. Zuzeit überwintern etliche Igel in mit Stroh gepolsterten Häuschen. Ein Exemplar wird uns vorgestellt: Unsere Führerin bringt eine stachelige Kugel und legt sie auf den Behandlungstisch. Langsam öffnet sie sich und eine Nase sowie runde Knopfäuglein werden sichtbar. Ganz wohl scheint sich der Geselle aber doch nicht zu fühlen und so wird er bald wieder in seine Kiste gelegt.

Naturlehrpfad
Auf dem sehr informativen Naturlehrpfand halten wir uns wegen der eisigen Bise nicht allzu lange auf.
Die nächste Station ist den Fledermäusen gewidmet, die auch ab und zu in der Wildstation landen. Der Umgang mit ihnen ist heikel, da sie Träger von verschiedenen Krankheitserregern sein können. Handschuhe und Maske sind daher Pflicht. Wenn man eine junge Fledermaus findet, kann man ein mit einer Socke überzogenes Glas in eine flache Schüssel stellen und die Fledermaus darauf legen. Fällt sie hinunter, kann sie an der Socke wieder hinaufklettern, wo sie oft von den Elterntieren gefüttert wird und wieder wegfliegen kann. Muss sie in der Wildstation gepflegt und aufgepäppelt werden, muss sie vor dem Auswildern im Flugtunnel ein Flugtraining absolvieren!

Freiflugvoliere
Die Freiflugvoliere ist um diese Jahreszeit leer. Im Frühling wir hier Betrieb herrschen, wenn die Pfleglinge, davon viele Jungvögel auf das Auswildern vorbereitet werden.
Am Ende des Rundgangs dürfen wir noch einen Blick in die Krankenstation für Vögel werfen. Pflegekasten reiht sich an Pflegekasten, jeder mit einer eigenen Pinzette zum Füttern, damit ja keine Krankheiten übertragen werden.
Zum Abschluss gibt es noch Kaffee oder Tee und Kuchen.

Text: Ruth Macauley, Bilder: Rolf Amiet