Kolbenente

Exkursion in die Grangettes

28.04.2024

Das Naturschutzgebiet Les Grangettes ist nur noch ein kleiner Rest des Rhone-Sumpfes, der die Ebene noch vor 150 Jahren bedeckte, aber es ist ein Feuchtgebiet von weltweiter Bedeutung (Ramsar-Konvention von 1990). Seit der Kanalisation des Flusses gibt es nicht mehr viel Natürliches hier. Um die spezifische und seltene Biodiversität zu erhalten, so dass der Wald den Sumpf nicht zuwächst, dass die Teiche nicht verlanden, muss gemäht, gefällt und gegraben werden. Kleinere Revitalisierungen also, die früher grossflächig durch die Rhone geschaffen wurden.
Die Stiftung des Grangettes setzt sich zum Ziel, dieses aussergewöhnliche Erbe zu erhalten.
Übersetzt nach www.pronatura-grangettes.ch

Die erste Etappe nach der langen Zugreise ist die Lagune und das Stillwasser-Röhricht beim Beobachtungsturm. Der Schilfgürtel mit Rohrkolben und Flechtbinsen ist Lebensraum für viele Vögel (Rohrdommel und Zwergreiher, Rohrammer, Bartmeise, Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger) und steht ganzjährig im Wasser. Gesehen haben wir vor allem Haubentaucher, die zum Teil noch ihre anmutigen Balztänze zeigten.

Balzende Haubentaucher


Weiter führt der Weg durch einen Hartholz-Auenwald. Dieser Lebensraum wird bestimmt durch die Präsenz von Esche und Stiel-Eiche. Man findet ihn in der Nähe von Fliessgewässern, wo er aber nur selten überschwemmt wird. Baumfalke, Klein- und Buntspecht, Pirol leben hier. Ein Kleinspecht präsentiert sich nach längerem Suchen schön auf einem abgestorbenen Baum und hackt nach Insekten, während wir Mittagsrast halten.

Gleich neben unserem Picknickplatz befindet sich der Weiher La Mure mit einem Mosaik aus Schwimmblattgesellschaft und Moortümpelgesellschaft mit Wasserschlauch und Schmalblättrigem Rohkolben.

Graben mit Flutendem Süssgras


Während wir dem Pfad durch den Auenwald folgen, hören wir verschiedene Vogelstimmen wie zum Beispiel des Kleinspechts, des Pirols und anderen.
Ein romantischer Platz, der Jardin imaginaire, lädt zur Rast, bevor wir uns unter der Gewitterdrohung Richtung Villeneuve auf den Rückweg machen. Eine unerwartete Überraschung ist der Scheinerdbeeren-Standort, den wir an einer Wegkreuzung finden.

Zufrieden mit vielen Eindrücken fahren wir mit dem Zug nach Hause.

Text: Ruth Macauley