Weisse Seerose -
Die Weisse Seerose ist eine typische Vertreterin der Schwimmblattpflanzen. Und diese Blätter haben es in sich! Herz- oder schildförmig schwimmen sie auf der Wasseroberfläche. Wie schaffen sie es, weder unterzugehen noch schmutzig zu werden?
Verschiedene Tricks helfen ihr dabei:
- Die ledrige Blattoberfläche ist von einer Wachsschicht überzogen, an der Wasser und Schmutz abperlen.
- Um die unter Wasser liegenden Wurzeln und das Rhizom (Speicherorgan) mit Sauerstoff zu versorgen, besitzen die Blätter weitmaschige Lufträume im Gewebe, von wo die Luft über Luftkanäle im Blattstiel zu den Wurzeln geleitet wird.
- Ihre Blätter sind lang gestielt (bis 3m), elastisch und können sich so an wechselnden Wasserstand anpassen.
Die grossen, weissen Blüten mit den goldfarbenen Staubblättern stehen einzeln, duften und blühen den ganzen Sommer über. Abends und bei Regenwetter schliessen sie sich. Der reichliche Blütenstaub lockt vor allem Fliegen, Schilfkäfer und Hummeln an. Zuweilen werden die Blüten von Insekten auch als Herberge genutzt.
Die Seerose bildet eine Sammelfrucht aus, die sich ganz von der Pflanze löst und schwimmt. Mit der Zeit lösen sich die Samen, die einen Schwimmgürtel besitzen, und werden von der Wasserströmung weitergetragen, bis sie zu Boden sinken.
Mythologie
Nymphen sind anmutige weibliche Naturgeister der griechischen Mythologie. Eine solche Nymphe verliebte sich in Herakles, der die Liebe aber nicht erwiderte. Diese hoffnungslose Liebe liess sie an gebrochenem Herzen sterben. Die Götter erbarmten sich und liessen die Nymphe als Seerose auferstehen.
Im deutschen Sprachraum gibt es die Sagen, dass Nixen denjenigen ins Wasser ziehen, der versucht, sie zu pflücken. Wahr daran ist folgendes: Die Stiele der Seerosen sind so zäh, dass es vorkommen kann, dass sich Schwimmer darin verheddern und sich nicht mehr befreien können und ertrinken.
Seerosen in der Kunst
Berühmt sind die Seerosenbilder von Claude Monet. Es handelt sich dabei allerdings nicht um Weisse Seerosen, sondern um Zuchtformen.
Blütezeit
Juni bis August
Text: Ruth Macauley
