Hohlknolliger Lerchensporn - Corydalis cava

15.03.2024

Der Hohlknollige Lerchensporn (Corydalis cava) – Hürdenlauf und Betrug im Pflanzenreich

Die Lerchensporne gehören in die Familie der Mohngewächse. Der Hohlknollige Lerchensporn wächst in Hecken, Baumgärten und nährstoffreichen, eher feuchten Laubwäldern.
Die Pflanze bildet im Sporn den von Insekten begehrten Nektar. Um an diesen zu gelangen, müssen die Insekten aber verschiedene Hürden überwinden, was nur den schlausten unter ihnen gelingt. Zwei der vier Blütenblätter sind nämlich an der Spitze miteinander verklebt und versperren den Zugang zum Zentrum der Blüte. Das Insekt muss diese «Kapuze» herunterdrücken, um an den Nektar zu gelangen. Dabei erledigen sie gleich die Bestäubung, indem sie die Staubblätter und die Narbe streifen. Allerdings sind sie noch nicht am Ziel: Nur wer einen langen Saugrüssel besitzt, holt sich die Belohnung.
Welchen Vorteil hat die Pflanze durch den schwierigen Zugang zum Nektar? Bienen und Hummeln bleiben einer Pflanzenart treu, sobald sie sich als lohnende Futterquelle erwiesen hat. Sie besuchen also nur die Blüten dieser Art. So tragen sie den Pollen von Blüte zu Blüte derselben Art. Wenn nun der Zugang erschwert ist, bleibt mehr Nektar für die bestäubenden Bienen. Manchmal beissen kurzrüsslige Bienen und Hummeln aber auch einfach ein Loch in den Sporn und gelangen so ohne Mühe und Dienstleistung an den Nektar.
Für Menschen ist die Pflanze giftig.
Die Samen tragen ein ölhaltiges Anhängsel, das von Ameisen begehrt ist. Sie beissen das Öltröpfchen ab und lassen den Samen irgendwo liegen. So tragen sie zur Ausbreitung der Pflanze bei.

Woher kommt der merkwürdige Name?

Dafür gibt es mindestens zwei Erklärungen:
Die Blüte des Lerchensporns sieht mit etwas Fantasie aus wie der Fuss einer Haubenlerche (griechisch korydos).
Oder die Blüten erinnern an den Federschopf des Vogels. (Bild: Birdlife)

Im Erdboden hat er eine Knolle, die ihm als Speicher für die im Frühling benötigten Nährstoffe dient und nach der Blüte hohl ist, daher der erste Teil des Namens.

Blütezeit
März bis April

Text: Ruth Macauley